Die Makuladegeneration ist eine Erkrankung des gelben Fleckes der Netzhaut. Die Makula ist die Stelle des schärfsten Sehens auf der Netzhautmitte. Eine gesunde Funktion der Makula ist zum Beispiel für Tätigkeiten wie Lesen, Autofahren und Fernsehen erforderlich. Die Makuladegeneration ist in Deutschland und anderen Industrieländern die häufigste Ursache für die Verminderung der Sehleistung jenseits des 50. Lebensjahres geworden. Inzwischen ist bekannt, dass frühe Stadien der altersabhängigen Makuladegeneration auch bereits bei 34- bis 44-Jährigen erkennbar sind.
Verantwortlich für die Degeneration sind einerseits bestimmte Stoffwechselprozesse, die im Alter zunehmen und auch zum Absterben einzelner Netzhautzellen führen können. Andererseits nimmt im Laufe der Lebensjahre die Durchblutung der Netzhaut ab. Der Körper bildet daher zum Ausgleich kleinste Blutgefäße, die sich irrtümlicherweise unterhalb der Netzhaut ausbreiten können. Diese Wucherung kann dann zur Ablösung und Beeinträchtigung der Netzhaut führen.
Wissenschaftler der Universität in Virginia haben Hinweise gefunden, dass das Sporttreiben diesen unerwünschten Prozess der Makuladegeneration aufhalten könnte. Denn regelmäßige körperliche Aktivität scheint auch die Durchblutung in der Augenregion zu fördern beziehungsweise den dortigen Durchblutungsstörungen entgegenzuwirken, sodass es sehr viel weniger zu den gefährlichen Gefäßeinwucherungen kommt.
Weitere Untersuchungen sind geplant, um spezielle Empfehlungen auch für die eher bewegungsträge ältere Generation geben zu können. Fest steht jedoch, dass das Sporttreiben auch für die Gesundheit der Augen eine wichtige Präventionsmaßnahme darstellt, und zwar in jeder Altersgruppe.
Makin, R.D. et al.
Voluntary Exercise Suppresses Choroidal Neovascularization in Mice.
IOVS
5/2020